Für was braucht man die Schule?
Für was geht
man eigentlich jeden Tag in die Schule? Für was braucht man Sport, Latein oder
Religion später im Leben noch? Was bringt einem das alles, was man in der
weiterführenden Schule lernt? Wieso muss man so viele Fächer besuchen, die man
später beruflich ohnehin nicht braucht?
Dies sind
wohl Fragen, die sich zahlreiche Schüler täglich nach einem anstrengenden und
langen Schultag stellen. Genau diese Frage haben wir uns auch dieses Jahr im
Lateinunterricht gestellt, woraufhin wir beschlossen haben, eine Stunde lang darüber
nachzudenken. Im Folgenden stelle ich unsere Überlegungen zu einigen Fächern
vor:
In dem Fach
Englisch lernt man unwiderlegbar die inzwischen beinahe wichtigste Sprache.
Englisch entwickelt sich zur Weltsprache, sodass diese Sprache später bei
nahezu jedem Beruf nötig ist. Vor allem im Geschäftsbereich oder bei der Arbeit
mit Kunden muss man oft Gespräche auf Englisch führen. Englisch ist die weltweit
am meisten verbreiteste Sprache. Wenn man gerne reist, kann man sich mit Englisch
nahezu mit jedem Menschen auf der Welt unterhalten oder man wird zumindest in
jedem Land jemanden finden, der einem auf Englisch weiterhelfen kann, wenn man
beispielsweise einen Ort oder ein Restaurant sucht. Im Alltag findet man auch
vieles auf Englisch, so sind viele Anleitungen, Lieder oder Bücher in Englisch
verfasst.
Auch beim Sportunterricht
verstehen viele nicht, für was man ihn in der Schule braucht. Reicht es nicht,
wenn man sich in seiner Freizeit bewegt? Dann könnte doch jeder selbst
entscheiden, welche Sportart ihm Spaß macht und wie viel er sich bewegen will?
Wenn man allerdings darüber nachdenkt, gibt es sicherlich zahlreiche Kinder und
Jugendliche, die sich ohne den Schulsport nicht freiwillig bewegen würden und stattdessen
zuhause rumsitzen und mit dem Auto überall hingefahren werden. Genau diese
Jugendlichen soll der Schulsport zu sportlichen Aktivitäten motivieren, und
damit wird wiederum Übergewicht vorgebeugt, zu dem es durch wenig Sport kommen
kann. Sport ist gut für die Koordination, Fitness und auch Disziplin. Es schult
die Teamfähigkeit und stärkt in der Schule auch die Klassengemeinschaft. Man
lernt gesund zu leben und findet vielleicht durch den Sportunterricht eine
Sportart, die einem Spaß macht und die man auch in der Freizeit betreiben
möchte.
Nun zu dem
Fach, bei dem sich wohl die meisten Schüler fragen, was einem diese Sprache
bringt: das oft als „tote Sprache“ bezeichnete Latein. In der Tat dürfte heute
wirklich kein Land mehr zu finden sein, in dem noch Lateinisch gesprochen wird,
allerdings bringt einem diese Sprache doch sehr viel. Zuerst einmal braucht jeder, der beruflich
etwas mit Geschichte oder Medizin studieren will, diese Sprache, da viele
medizinische Fachbegriffe oder geschichtliche Originaldokumente lateinisch
sind. In der Mythologie und der Literatur ist diese Sprache unverzichtbar. Auch
für andere romanische Sprachen bringt einem Latein sehr viel, da diese aus der
lateinischen Sprache entstanden sind und daher oft sehr ähnlich sind. Da die
alten Römer gefühlte tausend verschiedene Konstruktionen, Deklinationen, Zeiten
und hunderte verschiedene Bedeutungen für jedes Wort und dafür keinerlei
Satzzeichen (bis auf den Punkt am Ende des Satzes J) kennen und auch noch nie von etwas
von Groß- und Kleinschreibung gehört haben, lernt man analytisches und
logisches Denken beim Übersetzen. Man lernt Genauigkeit, da man auf jede Endung
genau achten muss, und Disziplin und Durchhaltevermögen, da man manche Sätze
nicht direkt knacken kann und mehrmals ansetzen muss. (Umso größer ist danach
auch die Freude, es geschafft zu haben. Wie durch fast jede Fremdsprache
lernt man durch Latein auch seine Muttersprache besser kennen.
Auch
Religion ist ein sehr umstrittenes Fach, das auch schon im Gespräch war,
abgeschafft zu werden. Allerdings schult der Religionsunterricht das ethische
Verhalten und lehrt einem Akzeptanz und Toleranz vor allem gegenüber anderen
Religionen, was vor alle zurzeit angesichts des IS sehr wichtig ist. Religion
bildet auch einen wichtigen Grundstein zur Glaubens- und Meinungsbildung.
Gemeinschaftskunde
ist ein im Alltag sehr wichtiges Fach, in dem man (zumindest bei den meisten
Lehrern) etwas über das deutsche Rechtswesen und die Politik lernt, über
Migration, wie Wirtschaft funktioniert und die EU aufgebaut ist. Man lernt
Dinge für den Alltag, die man sonst nicht lernen würde, zum Beispiel, wie man
einen Wahlzettel ausfüllt und wie die Wahlen funktionieren oder auch Hintergründe
zu aktuellen politischen Veränderungen.
Auch am
Matheunterricht verzweifeln viele Schüler. Klar, Grundkenntnisse braucht man
für den Alltag, da lässt sich nichts dagegen sagen. Aber für was braucht man
später im Leben noch den Satz vom Pythagoras, Ableitungen oder Strahlensätze,
wenn man weder Ingenieur noch Mathelehrer werden will? Wenn man genau hinguckt,
braucht man Mathe sehr wohl doch auch im Alltag und zwar nicht nur die
Grundkenntnisse. So kann man zum Beispiel Graphiken erklären und erklären,
woher Zahlen kommen. Man kann Statistiken auswerten oder beispielsweise mit dem
Satz vom Pythagoras schnell überschlagen, ob ein langes Brett ins Auto passt.
Vor allem aber schult Mathe das logische und analytische, aber auch abstrakte
Denken. Man lernt Genauigkeit und Disziplin beim Herangehen an schwierige
Aufgaben und strukturiertes und geordnetes Denken, weil man sonst schnell
Fehler macht.
Der
Geschichtsunterricht ist sehr wichtig für die Allgemeinbildung und auch für die
Meinungsbildung. Man lernt dort etwas über seine eigene Vergangenheit und über
seine Vorfahren. Bescheid zu wissen ist Teil der Kultur. Man versteht dadurch
auch vieles in der Weltpolitik besser und der Geschichtsunterricht lehrt uns
aus Fehlern zu lernen, damit diese sich nicht wieder wiederholen.
Zuletzt noch
zu einem Fach, das von vielen Schülern sehr gemocht wird, weil es eine
Abwechslung zu den anderen Fächern ist, andere sind allerdings froh, wenn sie
es in der Kursstufe abwählen können und verstehen nicht, wofür man dieses Fach
in der Schule bracht: Der Musikunterricht. Allgemein wird einem in diesem Fach
die Notenlehre beigebracht, ohne die man weder singen noch ein Instrument
spielen könnte. Die Musik ist Teil der Kultur und sollte daher auch gewusst und
verstanden werden. Im Musikunterricht wird das ästhetische Denken gefördert,
indem verschiedene Lieder und Stücke aus verschiedenen Jahrhunderten gehört und
interpretiert werden.
So könnte
man das sicherlich für alle Fächer weiterführen. Ihr seht, Schule ist alles
andere als unnötig, und jedes Fach, egal ob es Spaß macht oder nicht, ist sehr
wichtig für die Entwicklung, das Denken und den Alltag später. Ihr könnt euch gerne
auch noch überlegen, was einem die verschiedenen Fächer bringen und für was man
sie braucht und es in die Kommentare schreiben ;-)
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