Dienstag, 26. Juli 2016

Wozu Schule?



Für was braucht man die Schule?



Für was geht man eigentlich jeden Tag in die Schule? Für was braucht man Sport, Latein oder Religion später im Leben noch? Was bringt einem das alles, was man in der weiterführenden Schule lernt? Wieso muss man so viele Fächer besuchen, die man später beruflich ohnehin nicht braucht?

Dies sind wohl Fragen, die sich zahlreiche Schüler täglich nach einem anstrengenden und langen Schultag stellen. Genau diese Frage haben wir uns auch dieses Jahr im Lateinunterricht gestellt, woraufhin wir beschlossen haben, eine Stunde lang darüber nachzudenken. Im Folgenden stelle ich unsere Überlegungen zu einigen Fächern vor:

In dem Fach Englisch lernt man unwiderlegbar die inzwischen beinahe wichtigste Sprache. Englisch entwickelt sich zur Weltsprache, sodass diese Sprache später bei nahezu jedem Beruf nötig ist. Vor allem im Geschäftsbereich oder bei der Arbeit mit Kunden muss man oft Gespräche auf Englisch führen. Englisch ist die weltweit am meisten verbreiteste Sprache. Wenn man gerne reist, kann man sich mit Englisch nahezu mit jedem Menschen auf der Welt unterhalten oder man wird zumindest in jedem Land jemanden finden, der einem auf Englisch weiterhelfen kann, wenn man beispielsweise einen Ort oder ein Restaurant sucht. Im Alltag findet man auch vieles auf Englisch, so sind viele Anleitungen, Lieder oder Bücher in Englisch verfasst.

Auch beim Sportunterricht verstehen viele nicht, für was man ihn in der Schule braucht. Reicht es nicht, wenn man sich in seiner Freizeit bewegt? Dann könnte doch jeder selbst entscheiden, welche Sportart ihm Spaß macht und wie viel er sich bewegen will? Wenn man allerdings darüber nachdenkt, gibt es sicherlich zahlreiche Kinder und Jugendliche, die sich ohne den Schulsport nicht freiwillig bewegen würden und stattdessen zuhause rumsitzen und mit dem Auto überall hingefahren werden. Genau diese Jugendlichen soll der Schulsport zu sportlichen Aktivitäten motivieren, und damit wird wiederum Übergewicht vorgebeugt, zu dem es durch wenig Sport kommen kann. Sport ist gut für die Koordination, Fitness und auch Disziplin. Es schult die Teamfähigkeit und stärkt in der Schule auch die Klassengemeinschaft. Man lernt gesund zu leben und findet vielleicht durch den Sportunterricht eine Sportart, die einem Spaß macht und die man auch in der Freizeit betreiben möchte.

Nun zu dem Fach, bei dem sich wohl die meisten Schüler fragen, was einem diese Sprache bringt: das oft als „tote Sprache“ bezeichnete Latein. In der Tat dürfte heute wirklich kein Land mehr zu finden sein, in dem noch Lateinisch gesprochen wird, allerdings bringt einem diese Sprache doch sehr viel.  Zuerst einmal braucht jeder, der beruflich etwas mit Geschichte oder Medizin studieren will, diese Sprache, da viele medizinische Fachbegriffe oder geschichtliche Originaldokumente lateinisch sind. In der Mythologie und der Literatur ist diese Sprache unverzichtbar. Auch für andere romanische Sprachen bringt einem Latein sehr viel, da diese aus der lateinischen Sprache entstanden sind und daher oft sehr ähnlich sind. Da die alten Römer gefühlte tausend verschiedene Konstruktionen, Deklinationen, Zeiten und hunderte verschiedene Bedeutungen für jedes Wort und dafür keinerlei Satzzeichen (bis auf den Punkt am Ende des Satzes J) kennen und auch noch nie von etwas von Groß- und Kleinschreibung gehört haben, lernt man analytisches und logisches Denken beim Übersetzen. Man lernt Genauigkeit, da man auf jede Endung genau achten muss, und Disziplin und Durchhaltevermögen, da man manche Sätze nicht direkt knacken kann und mehrmals ansetzen muss. (Umso größer ist danach auch die Freude, es geschafft zu haben. Wie durch fast jede Fremdsprache lernt man durch Latein auch seine Muttersprache besser kennen.

Auch Religion ist ein sehr umstrittenes Fach, das auch schon im Gespräch war, abgeschafft zu werden. Allerdings schult der Religionsunterricht das ethische Verhalten und lehrt einem Akzeptanz und Toleranz vor allem gegenüber anderen Religionen, was vor alle zurzeit angesichts des IS sehr wichtig ist. Religion bildet auch einen wichtigen Grundstein zur Glaubens- und Meinungsbildung.

Gemeinschaftskunde ist ein im Alltag sehr wichtiges Fach, in dem man (zumindest bei den meisten Lehrern) etwas über das deutsche Rechtswesen und die Politik lernt, über Migration, wie Wirtschaft funktioniert und die EU aufgebaut ist. Man lernt Dinge für den Alltag, die man sonst nicht lernen würde, zum Beispiel, wie man einen Wahlzettel ausfüllt und wie die Wahlen funktionieren oder auch Hintergründe zu aktuellen politischen Veränderungen.

Auch am Matheunterricht verzweifeln viele Schüler. Klar, Grundkenntnisse braucht man für den Alltag, da lässt sich nichts dagegen sagen. Aber für was braucht man später im Leben noch den Satz vom Pythagoras, Ableitungen oder Strahlensätze, wenn man weder Ingenieur noch Mathelehrer werden will? Wenn man genau hinguckt, braucht man Mathe sehr wohl doch auch im Alltag und zwar nicht nur die Grundkenntnisse. So kann man zum Beispiel Graphiken erklären und erklären, woher Zahlen kommen. Man kann Statistiken auswerten oder beispielsweise mit dem Satz vom Pythagoras schnell überschlagen, ob ein langes Brett ins Auto passt. Vor allem aber schult Mathe das logische und analytische, aber auch abstrakte Denken. Man lernt Genauigkeit und Disziplin beim Herangehen an schwierige Aufgaben und strukturiertes und geordnetes Denken, weil man sonst schnell Fehler macht.

Der Geschichtsunterricht ist sehr wichtig für die Allgemeinbildung und auch für die Meinungsbildung. Man lernt dort etwas über seine eigene Vergangenheit und über seine Vorfahren. Bescheid zu wissen ist Teil der Kultur. Man versteht dadurch auch vieles in der Weltpolitik besser und der Geschichtsunterricht lehrt uns aus Fehlern zu lernen, damit diese sich nicht wieder wiederholen.

Zuletzt noch zu einem Fach, das von vielen Schülern sehr gemocht wird, weil es eine Abwechslung zu den anderen Fächern ist, andere sind allerdings froh, wenn sie es in der Kursstufe abwählen können und verstehen nicht, wofür man dieses Fach in der Schule bracht: Der Musikunterricht. Allgemein wird einem in diesem Fach die Notenlehre beigebracht, ohne die man weder singen noch ein Instrument spielen könnte. Die Musik ist Teil der Kultur und sollte daher auch gewusst und verstanden werden. Im Musikunterricht wird das ästhetische Denken gefördert, indem verschiedene Lieder und Stücke aus verschiedenen Jahrhunderten gehört und interpretiert werden.

So könnte man das sicherlich für alle Fächer weiterführen. Ihr seht, Schule ist alles andere als unnötig, und jedes Fach, egal ob es Spaß macht oder nicht, ist sehr wichtig für die Entwicklung, das Denken und den Alltag später. Ihr könnt euch gerne auch noch überlegen, was einem die verschiedenen Fächer bringen und für was man sie braucht und es in die Kommentare schreiben ;-)

  

                                                                                                                            Lisa Böhm

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